Nachhaltige Erzeugung, gesunde Böden und artgerechte Tierhaltung

Landwirtschaft

Seit 1987 bewirtschaften wir unseren Betrieb nach den Richtlinien des organisch-biologischen Landbaus (Bioland). Als Gemischtbetrieb erzeugen wir Gemüse, bauen Ackerkulturen an und halten Tiere. Damals wie heute sind die Prinzipien der ökologischen Wirtschaftsweise Dreh- und Angelpunkt unserer Arbeit. Der Ökolandbau stellt für uns die einzige Form einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Landbewirtschaftung dar.
Folgend finden Sie Informationen über unseren Anbau und die Besonderheiten der ökologischen Wirtschaftsweise.

Gemüse- und Ackerbau

Auf ca. 50 ha Fläche bauen wir Gemüse, Kartoffeln, Getreide, Sojabohnen und Kleegras an. Der Anbau und die Vermarktung von Freilandgemüse und Kartoffeln ist der wichtigste, aber auch arbeitsintensivste Betriebszweig auf unserem Hof. Auch wenn ein Teil der Arbeit mit Maschinen erledigt wird, steckt viel Handarbeit in unserem Gemüse. Auf ca. 10 ha Fläche erzeugen wir ein großes Spektrum an Freilandgemüse.
Auf ca. 6 ha der Fläche bauen wir Kartoffeln an: Das Anbauspektrum umfasst verschiedenste Sorten an Frühkartoffeln, festkochenden Salatkartoffeln, vorwiegend festkochenden Speisekartoffeln und mehlig kochenden Püreekartoffeln. Auf 15 ha der Fläche bauen wir Getreide, wie Weizen, Roggen und Dinkel als Speiseware, sowie Triticale und Leguminosengemenge als Futtergetreide an. Das Speisegetreide wird von einem befreundeten Bio-Betrieb in Remchingen aufbereitet und anschließend in unserem Hofladen und an die Bäckerei Eschbach in Weingarten verkauft.

Seit 2007 wachsen auf unseren Flächen Sojabohnen für die Lebensmittelerzeugung. Die Ernte von ca. 7 ha wird in Freiburg zu Taifun-Tofuprodukten verarbeitet. Das Kleegras ist ein wichtiger Bestandteil in unserer Fruchtfolge. Es wird mehrmals im Jahr gemäht. Ein Teil der Mahd wird im Winter als Silage an unsere Rinder gefüttert. Die weiteren Schnitte verbleiben auf der Fläche und dienen zur Förderung des Bodenlebens sowie des Humusaufbaus.
Zudem profitieren nachfolgende Kulturen (z. B. Kartoffeln) von der Eigenschaft des Klees Luftstickstoff zu fixieren. Der gebundene Stickstoff wird nach Umbruch des Klees langsam freigesetzt und dient dann der Ernährung der Folgekultur.

Tierhaltung

Die artgerechte Haltung unserer Tiere spielt für uns eine wichtige Rolle. Ein großzügiges Platzangebot in Verbindung mit einem Grünauslauf soll es den Tieren ermöglichen, ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben. Hierzu gehört auch Futter aus ökologischer Erzeugung, welches wir überwiegend selbst anbauen.

Unsere Rinder der Rasse Limousin leben ganzjährig im Freien. Im Sommer steht den Tieren eine große Weide mit frischem Gras zur Verfügung. Im Winter bietet ihnen ein Unterstand Schutz vor der Witterung. Die Rinder erhalten ausschließlich hofeigenes Futter. Neben Heu und Kleegrassilage verfüttern wir aussortierte Möhren und etwas Getreideschrot. Geschlachtet und zerlegt werden die Rinder bei der Metzgerei Dürr und Beier in Remchingen-Nöttingen. So werden die Tiere nur über eine sehr kurze Distanz transportiert. Die Ziegen sind besonders bei unseren kleinen Besuchern beliebt. Neben Gras und Heu lassen Sie sich gerne mit Möhren füttern.

Biologische Wirtschaftsweise

Kreislaufwirtschaft & Nachhaltige Erzeugung

Beides sind grundlegende Prinzipien der ökologischen Wirtschaftsweise. Der Verzicht auf unter großem Energieeinsatz hergestellte chemisch-synthetische Düngemittel macht es notwendig, andere Nährstoffquellen für die Pflanzenernährung zu nutzen: In regelmäßigen Abständen wachsen auf unseren Feldern Leguminosen (Klee, Ackerbohnen, Erbsen oder Sojabohnen). Diese Pflanzen sammeln mithilfe von Wurzelbakterien Stickstoff aus der Atmosphäre in ihrer Grün- und Wurzelmasse. Nach der Ernte oder Einarbeitung der Pflanzen steht der nachfolgenden Kultur der gesammelte Stickstoff als Dünger zur Verfügung.

Der durch die Tiere anfallende Mist sowie der auf dem Betrieb hergestellte Kompost sind ebenfalls natürliche Nährstoffquellen, die uns zur Verfügung stehen. Diese besitzen im Vergleich zu chemisch-synthetischen Düngern eine deutlich langsamere Nährstofffreisetzung. Die Gefahr einer Nährstoffauswaschung ins Grundwasser ist dadurch deutlich geringer. Wir setzen keine synthetischen Pestizide ein. Schädlinge und Krankheiten halten wir z.B. mittels Kulturschutznetzen oder biologischen Präparaten in Schach. Unkraut regulieren wir maschinell und mit Handarbeit.

Bodenfruchtbarkeit

In gesunden Böden leben Milliarden an Mikroorganismen, die für die Aktivität und Fruchtbarkeit der Böden verantwortlich sind. Für uns als biologisch wirtschaftender Betrieb ist ein belebter Boden Voraussetzung für gesunde und kräftige Pflanzen. Mit verschiedenen Maßnahmen tragen wir dazu bei, das Bodenleben zu fördern und die Bodenstruktur zu verbessern. Nach der Ernte der Hauptkultur (z. B. Getreide) wird noch im selben Jahr auf dem gleichen Feld eine Zwischenfrucht ausgesät. Diese wird im Spätherbst in den Boden eingearbeitet und dient als Nahrung für die Bodenlebewesen. Mist und Kompost dienen als Nährstoffquelle und zur Humusmehrung und Ernährung der Mikroorganismen im Boden.